50 Jahre Bläck Fööss – Wo ist die Zeit geblieben?

Ehrung für die Bläck Fööss im Rahmen des Generalkorpsappells 2020

Was für ein sensationeller und besonderer Auftritt der Bläck Fööss bei der Prinzen-Garde Köln. Zum ersten Mal in ihrer nun 50-jährigen Geschichte spielte die „Mutter aller Bands“ bei einem Generalkorpsappell. Der vollbesetzte Saal im Hotel Maritim stand vom ersten bis zum letzten Lied, alle haben begeistert mitgesungen und so den Fööss einen tollen Einstieg in ihre Jubiläumssession bereitet.  

Dann wurden die Bläck Fööss in Anerkennung der besonderen und herausragenden Verdienste um den Kölner Karneval, das Kölner Liedgut und die Garde seiner Tollität von Präsident Dino Massi zur „Ehrenmusikgruppe der Prinzen-Garde Köln“ ernannt. Das ist eine bisher noch nie dagewesene Auszeichnung.

Im Jahr 1970 hat sich die Band gegründet. Zuvor hatten einige Mitglieder in Gruppen wie „The Beat Stones“, „Rolling Beats“ oder „Black Beats“ ihr Glück versucht. Alle damaligen Gründungsmitglieder stammten aus der 68er–Generation. Diese Generation wollte drastische Veränderungen vor allem in der Politik, aber auch in der Kultur, Gesellschaft und nicht zuletzt in der Musik. Man suchte auf diesen Gebieten nach neuen Wegen und wollte dabei alte Konventionen und Strukturen überwinden, ja abschaffen.

Das Erscheinungsbild der Fööss in dieser Zeit „lange Haare, zerrissene Jeans und nichts an den Füssen“ spiegelt wunderbar den Geist der frühen 70er Jahre wieder. Man wollte provozieren. Graham Bonney war es, der der Band am Anfang ihrer Karriere riet, ihre Lieder auf Kölsch zu singen. Das war zu diesem Zeitpunkt ein Wagnis mit unbekanntem Ausgang, denn Kölsch war nicht „in“.  Wer vorne mitspielen wollte sang auf Englisch. Die Band entschied sich aber für Kölsch und damit langfristig auch für den Karneval. Im Oktober 1970 veröffentlichte die Plattenfirma Electrola die erste Single der Fööss mit dem Titel „Rievkoche-Walzer“ und eine beispiellose Karriere begann.

Im Laufe der Zeit hat die Band mehrfach ihr Gesicht verändert. Frontmänner und Bandmitglieder kamen und gingen, doch die Bläck Fööss sind geblieben. Ihre Musik verbindet Heimatgefühl mit sozialen Themen, aber auch Kritik und Lobeshymnen auf Köln – und das fast immer mit eingängiger Musik, die ans Herz geht und somit jeden erreicht. Sie haben Klassiker hervorgebracht, die bleiben werden. Der Spirit der Band hat sich in den 50 Jahren nicht wesentlich verändert, obwohl man sich auch an den Zeitgeist angepasst hat. Aber man hat sich dabei nicht wie andere Gruppen verbogen. Wenn die Bläck Fööss in den Spiegel schauen, erkennen sie auch heute noch die Bläck Fööss.

Die Prinzen-Garde Köln und die Fööss verbindet eine lange Tradition in ihrer Zusammenarbeit.  Zum ersten Mal erwähnt ist ein Auftritt auf der Herrensitzung am 27. Januar 1980, wo Präsident Hans Becker mit den Worten zitiert wird „Die Bläck Fööss wurden erst verabschiedet, nachdem sie ihren fast schon zum Evergreen gewordenen Hit „Mir losse de Dom in Kölle“ angestimmt hatten. In der Folgezeit hat die Gruppe Tausende von Besuchern auf unseren Sitzungen oder Bällen (Gardedanz) mit ihrer Musik begeistert und dieser wunderbare Zustand hält bis heute an.

Dazu können wir nur noch sagen: Die nächste Rund die jeiht op uns.